Positive Nebeneffekte von hormonellen Verhütungsmitteln

Hormonelle Verhütungsmittel wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv auf den Körper aus (Bildquelle: © Alex White – Fotolia.com).
Hormonelle Verhütungsmittel sind in festen Partnerschaften die Präventionsmaßnahme der Wahl, da die Schwangerschaftsverhütung auf diese Weise einfach und wirkungsvoll funktioniert und man nicht auf störende Kondome angewiesen ist. Beispiele für hormonelle Verhütungsmittel sind die beliebte
Antibabypille, die Hormonspirale, das
Verhütungspflaster oder auch der
Verhütungsring. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dem Organismus Hormone zu verabreichen.
Die dauerhafte Hormonbehandlung wirkt sich allerdings nicht nur auf die Fähigkeit aus, schwanger werden zu können oder nicht. Auch ansonsten bewirkt diese Art der Verhütung zahlreiche positive Nebeneffekte, die sich merklich auf den weiblichen Körper auswirken. Wir möchten Ihnen die wichtigsten Nebeneffekte in diesem Artikel vorstellen und zeigen, wozu hormonelle Verhütungsmittel in der Lage sind – es gibt nämlich auch Effekte abseits von Thrombosen und ähnlichen Horrorgeschichten.
Kampf gegen Akne: Reinere Haut
Akne ist immer dann ein Problem bei Frauen, wenn der Anteil der männlichen Sexualhormone im Körper zu hoch ist. Man kann diesen Anteil senken, indem man auf eine Antibabypille (oder andere hormonelle Verhütungsmittel) setzt, die neben einem Gelbkörperhormon (ein sogenanntes Gestagen) auch das weibliche Sexualhormon Östrogen enthält. Dieses ist normalerweise in allen Arten der Antibabypille enthalten – außer in der Minipille, die auf sehr geringe Hormondosen setzt und standardmäßig nur eine Hormonsorte aufweist.
Wenn man dem Körper künstliches Östrogen zuführt, erhöht sich also der relative Anteil der weiblichen Sexualhormone – die Haut wird reiner. Übrigens: Auf diese Weise verbessert sich nicht nur die Beschaffenheit der Gesichtshaut – auch ein möglicher Haarausfall kann verhindert werden, da dieser ebenfalls hauptsächlich bei einem zu hohen Testosteronanteil auftritt.
Doch Achtung: Akne kann auch aus anderen Gründen auftreten. Hierbei sollte deshalb zuerst abgeklärt werden, ob der Testosteronanteil im Körper der Frau überhaupt zu hoch ist.
Schwächere Symptome bei der Menstruation
Die Antibabypille beeinflusst bei sehr vielen Frauen den Blutstrom während der Abbruchblutung. Genauer gesagt: Hormonelle Verhütungsmittel verringern die Blutungen. Ein geringerer Blutstrom senkt dabei automatisch das Risiko, an Blutarmut (Fachbegriff:
Anämie) zu erkranken. Auch die Eisenkonzentration im Blut wird dadurch in positiver Weise beeinflusst.
Außerdem sorgen die Verhütungsmethoden dafür, dass die Blutungen regelmäßiger einsetzen. Bei Frauen, die die Antibabypille nicht einnehmen, kann es hierbei zu mehr oder weniger starken Abweichungen kommen – das hängt immer von der Person selbst ab.
Senkung des Krebsrisikos
Auch wenn der Antibabypille häufig eine Erhöhung des Thromboserisikos nachgesagt wird: Die Senkung des Krebsrisikos ist weitaus größer und einflussreicher. Das enthaltene Progesteron kann dafür sorgen, dass das Risiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich geringer ausfällt. Auch auf das Brustkrebsrisiko kann die Antibabypille einen positiven Einfluss haben.
Behandlung von Endometriose
Hormonelle Verhütungsmittel können auch dann eingesetzt werden, wenn die Patientin an Endometriose erkrankt ist. Hierbei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der sich die Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter manifestiert, beispielsweise an den Eierstöcken oder im Darm. Selbst die Lunge und das Gehirn können in seltenen Fällen betroffen sein. Endometriose kann zu starken Schmerzen und zur Unfruchtbarkeit der Frau führen. Mit Hilfe der Antibabypille und anderen hormonellen Verhütungsmitteln lässt sich diese gefährliche Krankheit allerdings recht effektiv behandeln.