6 typische Einnahmefehler bei der Antibabypille

Einnahmefehler bei der Antibabypille können leicht passieren – häufig unbewusst (Bildquelle: © takasu – Fotolia.com).
Es ist allgemein bekannt, dass die Antibabypille eines der sichersten Verhütungsmittel überhaupt ist. Die Pille weist nämlich einen der niedrigsten Werte im sogenannten Pearl-Index auf, welcher das Risiko angibt, trotz des Einsatzes von Verhütungsmitteln schwanger zu werden. Doch die Antibabypille ist nicht nur äußerst sicher, sondern auch sehr unkompliziert bei der Anwendung.
Dennoch ist es nicht unwahrscheinlich, dass Mädchen und Frauen im Laufe ihres Lebens verschiedene Einnahmefehler bei der
Antibabypille begehen. Im Folgenden möchten wir Ihnen die sechs häufigsten Einnahmefehler präsentieren, die bei der Pille vorkommen können. Am Ende des Artikels finden Sie außerdem heraus, was Sie tun sollten, wenn Ihnen ein solcher Einnahmefehler unterläuft.
1. Magen-Darm-Erkrankungen
Magen-Darm-Erkrankungen sind lästig und können nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Jeder Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens mehrfach an solchen Krankheiten, die vor allem gerne saisonal grassieren. Bei der Einnahme der Antibabypille spielt vor allem das Erbrechen eine große Rolle. Hier gilt: Wenn man innerhalb von zwei Stunden nach der Einnahme der Pille erbrechen muss, besteht kein optimaler Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Sprich: Hat die Pille den Körper zu schnell wieder verlassen, wurden die Wirkstoffe (Östrogen bzw. Gestagen) mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht komplett vom Körper aufgenommen. Ist dies der Fall, empfiehlt sich der Einsatz eines zusätzlichen Barriere-Verhütungsmittels, um wieder einen optimalen Schutz gewährleisten zu können.
2. Alkohol
Nicht nur Magen-Darm-Erkrankungen können zu Erbrechen führen, sondern auch der Genuss von zu viel Alkohol. Wenn man die Antibabypille eingenommen und kurze Zeit danach erbrochen hat, kann die optimale Wirkung nicht garantiert werden. Tipp: Wenn man sich schon betrinken muss, dann sollte man die Antibabypille wenigstens in ausreichendem, zeitlichem Abstand in den Stunden zuvor einnehmen.
3. Johanniskraut
Im Beipackzettel der Antibabypille wird immer wieder vor Wechselwirkungen mit Johanniskraut gewarnt. Diese Warnung steht dort nicht ohne Grund: Johanniskraut sorgt dafür, dass der Östrogenspiegel im Organismus abnimmt. Statistisch gesehen verliert die Schutzfunktion der Pille durch Johanniskraut dadurch bis zu 15 Prozent ihrer Wirkung. Auf Johanniskraut sollte man also unbedingt verzichten, während man die Antibabypille einnimmt.
4. Abweichende Einnahmezeitpunkte
Moderne Antibabypillen enthalten lediglich sehr geringe Hormondosen, die zwar zuverlässig vor ungewollten Schwangerschaften schützen – mehr allerdings auch nicht. Hier gilt: Je mehr Hormone enthalten sind, desto stärker können die Nebenwirkungen ausfallen. Im Laufe der verschiedenen Generationen der Antibabypille hat man sich deshalb dafür entschieden, nur noch so viele Hormone wie nötig zu verwenden.
Dies hat zur Folge, dass die Antibabypille im Idealfall täglich immer zur selben Uhrzeit eingenommen wird. So können die Hormone ihre Wirkung optimal entfalten. Der Hormonspiegel bleibt somit außerdem immer ungefähr auf demselben Level.
Übrigens: Wussten Sie schon, dass man gerade bei der Minipille auf den Einnahmezeitpunkt achten sollte? Das hat den Hintergrund, dass die Minipille noch weniger Hormone enthält als die klassische Antibabypille. Sie enthält lediglich ein Gestagen, aber kein Östrogen.
5. Gleichzeitige Einnahme von Antibiotika
Wenn die Antibabypille und Antibiotika zum selben Zeitpunkt eingenommen werden, kann die Wirkung der Pille nicht mehr garantiert werden. Die Inhaltsstoffe werden vom Organismus zu schnell abgebaut, sodass diese ihre Wirkung nicht mehr optimal entfalten können. Aus diesem Grund sollte man sich nicht auf die Antibabypille verlassen, wenn man gleichzeitig ein Antibiotikum einnimmt. In diesem Fall sollte man zudem zu mechanischen Verhütungsmitteln greifen – wie beispielsweise zum Kondom. Sicher ist sicher.
6. Zu lange Pillenpause
Wenn die Antibabypille 21 Tage am Stück eingenommen wurde, erfolgt normalerweise eine sieben-tägige Pillenpause in der die Abbruchblutung erfolgt. Diese Pillenpause kann zwar in der Theorie beliebig verkürzt werden, wenn sie allerdings verlängert wird, kann es zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen. Die Wirkung der Pille kann in diesem Fall nicht mehr garantiert werden.
Was tun bei Unfällen?
Wenn es zu Unfällen bei der Verhütung kommt oder man nicht genau weiß, ob die Antibabypille – aus welchen Gründen auch immer – tatsächlich wirkt, sollte man zur Pille Danach greifen. Wenn diese kurz nach dem Unfall eingenommen wird, kann man sich recht sicher sein, dass es zu keiner ungewollten Schwangerschaft kommt. Empfehlenswert sind dabei
ellaOne und
Levogynon. Doch Achtung: Je mehr Zeit verstreicht, desto weniger kann die Wirkung der Pille Danach garantiert werden.